WASSER
Dichtigkeitstest
Ein kurzes Kapitel:
Keramik, die „nur“ im Schrühbrand (also unter 1000 Grad Celsius) gebrannt wurde, ist zwar wasserfest, aber nicht wasserdicht. Eine weitere Behandlung ist notwendig. Modern glasiert man die Keramik in einem zweiten Brand. Auch das habe ich machen lassen. Es soll verschiedene Methoden geben, um nur schrühgebrannte Keramik auch wasserdicht zu bekommen. Hier sind aber weitere Recherchen – und dann folgend Experimente – nötig.
Ich habe aber schon einmal einen Dichtigkeitstest mit meinen modern schrühgebrannten und meinen im Holzfeuer gebrannten Gefäßen durchgeführt.
Das Ergebnis:
Modern gebrannte Gefäße verloren in 24 Stunden etwa ein Drittel der Flüssigkeit. Im Holzfeuer gebrannte Gefäße verloren etwa die Hälfte der Flüssigkeit. Der größere Teil des Verlustes war jedoch einfach vom porösen Ton aufgesaugt. Aus den Gefäßen ausgetreten waren nur wenige Tropfen. Dabei schnitten die Gefäße aus dem selbst gewonnenen Ton ein wenig schlechter ab, als die aus dem gekauften Ton. Ursache ist vermutlich, dass die getesteten Gefäße aus selbstgewonnenem Ton noch einen recht hohen Anteil Sandmagerung hatten.
Ein solcher 24-Stunden-Test sagt jedoch nichts über die Nutzbarkeit der Keramik als Trink-, Koch- oder Essgeschirr aus. Was man zum Trinken einschenkt, trinkt man nicht erst 24 Stunden später. (Siehe Video unten.) Kochtests habe ich mir für nächstes Jahr vorgenommen. Dazu ein paar Bemerkungen im folgenden Kapitel. Hier darf man vermuten: Der Flüssigkeitsverlust durch Undichte des Gefäßes ist sicher geringer als die Verdampfung von Wasser durch das Kochen!
Meinen lieben Freund Achim vom Ausgrabungsteam der „Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land“ schätze ich für seine zupackende Art, seine handwerklichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Und ich schätze ihn als Freund. Ich schätze auch den wunderbaren Johannisbeerwein, den er selbst herstellt. Zu meinem Geburtstag hat er mir davon eine Flasche geschenkt. Und ich dachte mir, es wäre dem edlen Tropfen würdig, aus einem handgeformten und im offenen Holzfeuer gebrannten Gefäß getrunken zu werden. SIC:
Handgeformt, in offenem Holzfeuer gebrannt, als Trinkgefäß geeignet!
Vorerst letztes Kapitel (aber das ist ja mehr ein Ausblick, als ein Ende):
LUFT – Weiterführende Ideen.